[Rezension] Das Geheimnis von Tylandor von Matthias Sachau



Klappentext**:



Vor über 1000 Jahren verschwanden über Nacht alle Bewohner aus Tylandor, der alten Stadt der Zauberer, und auch heute noch fehlt jede Spur von ihnen. Zurück blieben nur ihre magischen Geräte und Bücher. Über die Jahre wurde die Stadt wieder besiedelt, doch die magische Gabe der Zauberer scheint für immer verloren. Bis der Fischerjunge Timur nach Tylandor kommt und durch einen Zufall die magische Gabe, das Olisam, in ihm zu leuchten beginnt. Doch damit weckt er finstere Mächte und alte Feindschaften, durch die nicht nur er selbst, sondern die ganze Stadt in große Gefahr gerät. Mit seinen treuen Gefährten Julina und Malakin muss Timur hinter das Geheimnis von Tylandor kommen, ehe es zu spät ist.







Eckdaten**:


Gebundene Ausgabe*: 432 Seiten - 14,95 €
Kindle*: 432 Seiten - 12,99 €
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (20. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342376127X
ISBN-13: 978-3423761277
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 13 Jahre

Autor***:

Matthias Sachau (* 1969 in München) ist ein deutscher Schriftsteller.
Seit 1990 lebt Matthias Sachau als freier Autor und Texter in Berlin. Mit Schief gewickelt: ein Paparoman debütierte er 2007 als Schriftsteller. Sowohl dieser als auch alle folgenden Romane wurden vom Ullstein Verlag verlegt und befanden sich jeweils auf der Spiegel-Bestsellerliste.

Er ist Mitglied im aktuellen Kader der deutschen Autorennationalmannschaft Autonama.




Inhalt:

Timur ist ein Jugendlicher, der in Tylandor wohnt. Diese war früher einmal eine Zaubererstadt. Doch die Zauberei ist hier verschwunden. So scheint es zumindest.
Niemand weiß, was mit den Menschen passiert ist, die mit der Zauberei verschwanden.
Bald findet Timur raus, dass er gewisse Begabungen hat und lernt bald darauf, dass es nicht jeder ehrlich mit ihm meint. Doch auf seine 2 Freunde Malakin und Julina kann er immer zählen.

Timur findet heraus, was früher passiert ist und dass sie alle in Gefahr schweben. Zusammen wollen die 3 dagegen angehen.



Das Cover:


Das Cover finde ich recht zauberhaft. Man kann nicht viel erkennen. Es hält sich im türkisen Stil. Dazu sieht man eine weiße Schrift, die rundum türkis leuchtet.
Zwei Kinder kommen durch eine Tür und schauen hinauf. Man hat das Gefühl angesehen zu werden. Sehr gut gestaltet. 




Meine Meinung:

Der Schreibstil war für mich anfangs etwas schwierig. Viele neue Namen, Orte und viele unbekannte Wörter - werden häufig nicht erklärt - manchmal auch sehr viele in einem Satz. Dadurch musste ich Sätze öfter mehrmals lesen und dann ging die Story für mich öfter verloren, weil ich mich nicht mehr darauf konzentrieren konnte, sondern rausfinden wollte, was es mit den Wörtern auf sich hat.
Ein Glossar wäre hier perfekt gewesen.
Die Namen sind ungewöhnlich und schwer zu merken. Erst ab der Hälfte des Buches konnte ich sie mir merken. Allerdings konnte ich mir die 3 Hauptpersonen schnell gut einprägen.
Leider wurde über die 3 nicht viel erzählt. Man lernt sie im Laufe besser kennen, doch es wird nur an der Oberfläche gekratzt. Also konnte ich nicht mit ihnen mitfühlen. Das war sehr schade.
Sehr gut fand ich dagegen die Karte, die auf der ersten und letzten Seite zu sehen ist. Das fördert sie Vorstellungskraft sehr.
Streckenweise hat sich die Story sehr gezogen - dadurch wurde meine Lust zu Lesen etwas eingedämmt. Doch nie lange.
Das Olisam, was in den Menschen leuchtet, die Zauberkraft in sich tragen, ist ein sehr gutes Element. Gut überdacht und eingesetzt.
Die Spannung wurde manchmal etwas gestockt - durch Handlungen oder Begebenheiten, die nicht hätten sein müssen -> das hat die Freude am Lesen etwas genommen.
Unwichtige Dinge wurden als Lückenfüller eingesetzt und wichtige Dinge nicht angesprochen oder erklärt.
Manche Namen wurden genannt ohne Erklärung - das kam dann meist irgendwann im Buch, aber erst später.
Freundschaft wird hier sehr groß geschrieben. Zusammenhalt und Vertrauen spielt eine sehr große Rolle, was in solchen Geschichten nie fehlen darf. Das war sehr gut umgesetzt.
Zauberwörter waren viel zu lang und durcheinander, um sie sich merken zu können - wenn sie genannt wurden, wusste ich nie, was passiert.
Das dicke Ende kam erst sehr spät und dick war es leider nicht. Es ging auf einen großen Kampf zu. Doch es kam nur ein Gespräch und dann kam ein: Okay, dann geh ich halt wieder. Das ist echt süß, um die Gewalttätigkeit der Welt auszublenden, doch es ist leider auch sehr unglaubwürdig. Außerdem kam es zu kurz. Das hätte noch weiter ausgeschmückt werden können. Das ganze Buch arbeitet auf diese Szene hin und dann dauert es nur 5 Minuten. Sehr schade, aber in eventuell weiteren Büchern definitiv ausbaubar.

Niffnuffs sind putzig und toll überdacht - wollige Fellknäule - Tiere? Geschöpfe? Fabelwesen? Leider konnte ich das nicht raushören.
Sie haben eine eigene Sprache
Beispiel: Seite 304 
"Da istst auf der Seite von der Tür ein Dingsbums, ein - oh - wie nennt man es? Ich weiß es nicht." "Riberick, was sollst der Michel von uns denken? Ich gehst jetzt selber schauen." (Zitat)
An vielen Wörtern (Verben) hängt ein -st dran. Ihre Sprache wird dadurch verniedlicht. Manchmal wurde es allerdings vergessen.
Und Michel wird immer der genannt, der sie sehen kann.
Sie schweifen sehr schnell ab und sind nicht ruhig zu bekommen. Sie reden und reden und reden.
Eine wirklich sehr gute Idee, die Abwechslung bringt und eine außergewöhnliche Eigenheit bietet, welche ich in dieser Art noch in keinem Buch hatte.

In einem vielleicht weiteren Teil wünsche ich mir:

  • dass die Niffnuffs wieder dabei sind
  • dass Wichtige Angelegenheiten ausgeweitet werden
  • dass Namen und Wörter erklärt werden
  • dass Freundschaft und Vertrauen das Hauptmerkmal bleiben
  • ein ausgebauteres und längeres Ende

Im Großen und Ganzen eine wirklich schöne Geschichte für die angegebene Altergruppe von 10 - 13. Sie vermittelt wichtige Werte, welche einem im Leben immer begleiten.
Außerdem sind die oben genannten kleinen Bemängelungen meinerseits sehr gut und schnell in weiteren Büchern zu verändern. Demnach bin ich sehr gespannt, ob ich Timur weiter begleiten kann, und wie sich alles entwickelt.

Leider konnte ich nur 3 Sterne vergeben, da man den Protagonisten und seine 2 Freunde nur oberflächlich kennen lernt und das Ende einfach viel zu kurz gekommen ist.

Doch für das erste Werk in dieser Richtung doch sehr gut gelungen.
Weiter so.

Und vielen herzlichen Dank persönlich an der Autor Matthias Sachau, der mich gefragt hat, ob ich es gern lesen möchte und an den dtv-Verlag, dass mir das Buch zur Rezension überlassen wurde.



Mein Sohn freut sich schon sehr, dass er auch bald wissen darf, was Timur alles erlebt. :-)

*Diese Links erfolgen völlig freiwillig und ohne jegliche Art der Bezahlung
**Quelle: Amazon.de
***Quelle: Wikipedia

Kommentare

  1. Eine wirklich gelungene Rezension! Mich hat das Buch nach unserem Gespräch ja sehr interessiert und nach deiner Rezension packe ich es direkt auf die WuLi :) auch wenn es "nur" drei Sterne bekommen hat, so hört es sich doch spannend an.

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